Die Europäische Union und das Vereinigte Königreich haben am 24. Dezember ein Handelsabkommen geschlossen, das am 1. Januar 2021 in Kraft tritt. Das sind gute Neuigkeiten, weil es jetzt endlich mehr Klarheit für die Unternehmen gibt. Es bedeutet jedoch auch, dass auf diese Unternehmen Zollformalitäten zukommen. Egal, ob sie ihre Geschäfte mit dem Vereinigten Königreich über die Häfen, den Tunnel oder auf dem Luftweg abwickeln, eine gute Vorbereitung ist essenziell.
Importeure und Exporteure müssen eine Zollerklärung abgeben. Die Erklärung plus Informationen über die Buchung müssen bei Portbase vorangemeldet werden. Dies gilt für alle niederländischen Häfen mit Fähr- und Shortsea-Verkehr und soll für einen reibungslosen Durchstrom sorgen. Portbase hat 2,5 Jahre mit den Hafenunternehmen, der niederländischen Straßen- und Wasserbaubehörde (Rijkswaterstaat), der Zollbehörde, Fährgesellschaften, Shortsea-Terminals sowie Branchen- und Interessenverbänden gemeinsam an den Vorbereitungen für diese neue logistische Transportkette gearbeitet.
Alle diese Vorbereitungen sind darauf ausgerichtet, den Transport von Waren zu und von den Häfen so reibungslos wie möglich verlaufen zu lassen und die Gefahr von Verkehrsbehinderungen durch Staus zu minimieren. Die Fähr- und Shortsea-Kunden wurden darüber informiert, dass nur Ladung, die vorab digital über Portbase vorangemeldet wurde, auf das Terminal gelangen oder es verlassen darf. Für LKW (Richtung Fährterminals), deren Ladung nicht voranmeldet wurde, stehen provisorische Parkplätze in der Nähe der Fährterminals zur Verfügung. Die Verkehrsleitpläne sind darauf vorbereitet. Shortsea-Terminals bitten die Fahrer, auf einen öffentlichen Parkplatz zu fahren. Hier können die Fahrer Kontakt zu ihrem Auftraggeber oder Planer aufnehmen, um die Zollformalitäten und/oder die digitale Voranmeldung zu erledigen. Mittels der gemeinsamen Get Ready for Brexit Kampagne wurden über 2 Jahre hinweg Unternehmen und Behörden im In- und Ausland informiert und aufgefordert sich auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten. Die Anmeldung bei Portbase ist dabei ein wichtiger Schritt.
Zum Anmelden hat Portbase eine digitale „Anmeldestraße“ eingerichtet, mit dem Ziel, den Antragsprozess für die (Brexit-)Dienste für die Kunden zu vereinfachen und zu beschleunigen. Zugleich setzt Portbase zusätzliche Kapazitäten ein (eigene Mitarbeiter und Zeitarbeitskräfte), um Spitzenzahlen bei den Anmeldungen im Dezember und Anfang Januar auffangen zu können. In den letzten Wochen des Jahres 2020 und Anfang Januar wird Portbase jedoch den Unternehmen Vorrang gewähren, die sich rechtzeitig vorbereitet haben, aber noch Unterstützung bei der Einrichtung oder Nutzung der Dienste benötigen. Unternehmen, die sich nicht vorbereitet haben und erst im letzten Moment auf der Matte stehen, müssen sich hinten anstellen und laufen somit Gefahr, nicht rechtzeitig fertig zu werden. Sie sind zu 100% selbst dafür verantwortlich.
Fuhrunternehmen, Terminals und andere Betroffene werden sich an die neue Wirklichkeit gewöhnen müssen. Trotz aller Vorbereitungen und Vorsorgemaßnahmen besteht die Gefahr, dass der Logistikprozess Anfang des neuen Jahres weniger glatt verläuft als im Normalfall.