Als neutrale und unabhängige Logistikplattform der niederländischen Häfen wurde Portbase gebeten, zur technischen Umsetzung und Implementierung der Secure Chain beizutragen. Dies führte zu einer zusätzlichen Autorisierungsebene über den vorhandenen digitalen Diensten im Port Community System (PCS), das von Portbase verwaltet und weiterentwickelt wird. Was bedeutet das genau und welche Folgen hat das für die Hafencommunity? Portbase-Direktor Peter de Graaf gibt Antworten. Ein Interview.
Was beinhaltet die Secure Chain und welche Rolle spielt Portbase dabei?
„Die Secure Chain ist eine gemeinsame Initiative von Behörden und Unternehmen, um die Hafenlogistikketten auf digitaler Ebene widerstandsfähiger zu machen. Die sichere und zuverlässige Freigabe und Abholung von Importcontainern in den niederländischen Häfen ist dabei ein wichtiger Baustein. Bei Portbase sind wir seit mehr als zwanzig Jahren in der Hafenlogistik tätig. Unsere Mission ist es, einen sicheren, nachhaltigen und effizienten Güterstrom in den niederländischen Seehäfen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck haben wir das Port Community System entwickelt, das die Hafencommunity durch digitale Dienste und Datenaustausch bei der reibungslosen und sicheren Abwicklung ihrer Geschäfte unterstützt. Damit haben wir eine essenzielle Position in der Hafenlogistik, womit wir ein relevantes Glied in der Secure Chain sind.“
Was bedeutet die Secure Chain für Portbase?
„Für uns ist sie sehr wichtig. Sie betrifft unsere Aufgabe, die intelligentesten Hafencommunitys zu errichten. Gemeinsam vergrößern wir das Potenzial von Daten für einen nahtlosen, nachhaltigen und sicheren Güterstrom. Technisch ermöglichen wir dies durch die Einführung einer zusätzlichen Autorisierungsebene, mit der die Parteien eine sichere Möglichkeit der Zusammenarbeit haben. Dadurch, dass sich die Unternehmen erst gegenseitig ermächtigen müssen, entsteht eine geschlossene und kontrollierte Umgebung. So können alle Parteien zuverlässiger und sicherer arbeiten, was zur Verbesserung der digitalen Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsposition der niederländischen Häfen beiträgt.“
Was ist die größte Herausforderung für Portbase in Bezug auf die Secure Chain?
„Das ist die Implementierung. Letztendlich müssen wir dafür sorgen, dass jeder in die Kette einsteigt und auf kontrollierte und reibungslose Weise an unsere Plattform angeschlossen wird. Dabei handelt es sich nicht nur um Parteien, die unsere Plattform bereits nutzen, sondern auch um alle ihre Partner, Kunden und auch um neue Parteien. Teilweise kennen diese unsere Plattform und unsere Dienste noch nicht. Wir müssen also dafür sorgen, dass wir alle gut informieren und mitnehmen.“
Was bedeutet die Einführung der Secure Chain organisatorisch für Portbase?
„Zum einen schenken wir der Implementierung viel Zeit und Aufmerksamkeit. Aber auch die Aufnahme von neuen Parteien auf unsere Plattform muss gut und kontrolliert vonstattengehen. Außerdem bedeutet es, dass unsere Support-Abteilung darauf vorbereitet sein muss, alte und neue Parteien bei dieser Veränderung zu unterstützen, auch nach der Implementierungsphase. Die Secure Chain sorgt dafür, dass Abläufe sicherer und effizienter sind. Es wird danach geschaut, welche Partei welche Informationen besitzen und weitergeben darf. Das bedeutet, dass auch wir von Portbase unsere Prozesse verschärfen müssen, um die Sicherheit für unsere eigenen Mitarbeiter im Hafen zu gewährleisten. Das kann sich auf die Kundenerfahrung auswirken.“
Worauf sind Sie im Zusammenhang mit Portbase und der Secure Chain am meisten stolz?
„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir es geschafft haben, alle beteiligten Parteien – Behörden und Unternehmen – zusammenzubringen und gemeinsam ein Vorgehen zu beschließen. Jetzt sind wir voll und ganz mit dem Rollout befasst. Ab dem 31. März laufen alle Ladungsströme aus Lateinamerika über die Secure Chain. Ein großer Schritt nach vorne und ein großartiges Beispiel für eine öffentlich-private Kooperation.“